Reisebericht Südwesten der USA – Tag 19

08.05.2014 – Seligman – Route 66

Tagesmeilen : 273
Meilen gesamt: 1786

Unsere Reise neigt sich langsam dem Ende entgegen. Um kurz vor 9  Uhr verlassen wir den Trailer Village Campground. Unser Kurs führt uns nochmal zum Grand Canyon Vistitor Center, wo wir parken und zum Mather Point laufen. Ein letztes Mal wollen wir über die Kante sehen, bevor wir in südliche Richtung den Grand Canyon verlassen.

Seligman – Route 66

Seligman - Route 66Die Straße leitet uns schnurgerade in die südliche Richtung, bevor wir auf die Interstate 40 auffahren. Heute ist unser letzter großer Fahrttag und wir müssen ordentlich Meilen schaffen. Bei Seligman verlassen wir die Interstate und fahren auf die legendäre Route 66. In Seligman wird der Hype um die Route 66 noch richtig groß geschrieben. Aber wer genau hinsieht, kann schnell erkennen, dass die besten Zeiten hier längst vorbei sind. Alles was irgendwie aus dieser Zeit stammt, wird hier am Straßenrand hübsch bunt drapiert. Ein paar alte Schlitten, teilweise mit platten Reifen, sind dekorativ in Szene gesetzt worden. Fast jedes Haus versucht hier mit Souveniers dem Besucher wenigstens ein paar Dollar zu entlocken. Je weiter wir die Straße entlang wandern desto verzweifelter scheinen die Ladenbesitzer zu werden. Klar, das Angebot wiederholt sich und die meisten Gäste haben ihre Dollars bereits in anderen Läden gelassen.

GPS: 35.326447, -112.873849

Hoover Dam

Hover DamKurz vor 14 Uhr treten wir dann die Weiterfahrt an. Unser Weg führt uns weiter über die Route 66 nach Kingman. Unser treues Wohnmobil will wieder gefüttert sein, bevor wir auf den Highway 93 Richtung Las Vegas wechseln. Am Hoover Dam machen wir noch einen kurzen Abstecher. Die Ausfahrt ist etwas schwer zu finden, man muss erstmal direkt am Dam vorbei und noch ein Stückchen fahren, bevor man rechts den Highway verlassen kann.

GPS: 36.010825, -114.769167

Wer den Hoover Dam überqueren möchte, muss eine Fahrzeugkontrolle über sich ergehen lassen. Aus Angst vor Anschlägen wird jedes Fahrzeug kontrolliert. Ein Beamter kommt an Bord und blickt in die Schränke. Die äußeren Staufächer werden auch überprüft, bevor wir nach wenigen Minuten die Fahrt fortsetzen können. Auf der anderen Seite des Hoover Dams gibt es mehrere Parkplätze. Im Vergleich mit dem Glen Canyon Dam ist der Hoover Dam weniger interessant für uns gewesen. Das mag zum einen an der scharfen Kontrolle gelegen haben, zum anderen ist die Landschaft drumherum aber auch nicht so schön. Nach unserer kurzen Besichtigungstour rollen wir die letzten Meter zum Lake Mead RV Village.

Lake Mead RV Village

GPS: 36.034478, -114.802953

Camping in the USA

Diesen Campground konnten wir nicht vorab reservieren, er ist aber groß genug, so dass wir ohne Probleme einen Platz bekamen. Auch sonst bietet das Lake Mead RV Village alle wünschenswerten Annehmlichkeiten. Neben Strom und Wasser haben wir auch direkten Abwasseranschluss. Das ist wichtig, weil wir ja noch unsere Tanks leeren müssen, bevor wir unser Womo morgen abgeben. Solange es noch etwas hell ist, packen wir unsere Koffer und bereiten den Camper auf die Übergabe vor. Neben uns haben wohlhabene Kanadier eingecheckt. Mit einem riesigen Gefährt von Wohnmobil sind sie angereist. Das Wohnmobile oft noch ein kleines Auto hinterherziehen, daran haben wir uns gewöhnt, aber dieser Anblick sprengt wieder alle Dimensionen. Ein riesiger Bus mit diversen Auszügen, mit Flatscreen an der Seite und übergroßen Gasgrill, dahinter ein langer Anhänger mit Fahrrädern, zwei Harley Davidson und noch ein Audi TT, lassen uns nur den Kopf schütteln. Für uns wäre das kein Womo-Feeling mehr. Aber mit der Ansicht stehen wir sicher nicht alleine da. Wir heizen ein letztes mal den Grill an und entfachen mit den verbleibenden Holzstücken ein kleines Lagerfeuer. Nachdem Leeren unserer Bier- und Whisky-Reste gehen wir etwas wehmütig zu Bett. An das Camperleben hatten wir uns so gewöhnt, dass wir ohne Probleme noch ein paar Wochen dranhängen würden.