Reisebericht Südwesten der USA – Tag 4

23.04.2014 – Zion National Park

Tagesmeilen: 136
Gesamtmeilen: 220

Abschied vom Valley of Fire

Frühes Aufstehen und zeitige Nachtruhe waren wir inzwischen gewohnt und so hieß es auch diesen Morgen 6:00 Uhr aufstehen. Das Frühstück wurde auf später verlegt, jetzt wollten wir zum Elephant Rock und den Sonnenaufgang sehen. Dieser liegt in der Nähe des östlichen Parkeingangs und ist mit wenigen Schritten zu erreichen. Leider machte uns beim Elephant Rock eine dichte Wolkendecke einen Strich durch die Rechnung. Wir verließen nun das Valley of Fire und fuhren nördlich auf der Northshore Road bis kurz vor Overton. Rechts von der Straße ging ein kleiner Schotterpfad auf die Snowbird Mesa. Ein kleiner unbefestigter Platz wo man auch kostenfrei Übernachten kann. In Nevada ist dies im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten möglich. Die Snowbird Mesa wäre unsere Alternative gewesen, hätten wir im Valley of Fire keinen Platz bekommen. Allerdings muss man wissen, dass diese Plätze auch von Einheimischen genutzt werden den das Leben nicht so wohlgesonnen war. Bei unserer Ankunft standen zumindest ca. 5-10 RVs mit relativ weitem Abstand zueinander auf der Mesa. Es gab keine spektakuläre Aussicht und keinerlei Anschlüsse oder Service auf dem Platz. Wer aber unter Zeitdruck irgendwo unterkommen muss oder nur auf der Durchreise ist, für den kann die Snowbird Mesa sicherlich eine Option sein. Wir wollten hier nur in Ruhe frühstücken.

Frisch gestärkt ging es 8:30 Uhr weiter Richtung Norden zum Zion National Park. Wem unterwegs noch das ein oder andere einfällt vergessen zu haben, der hat in Mesquite nochmal die Gelegenheit sich mit dem Restlichen zu versorgen. Die nächsten Tage werden die Einkaufsmöglichkeiten eher spartanisch ausfallen. Auch wir nutzen die Gelegenheit und bekamen nun auch endlich einen preiswerten Grill für 7 $. Nicht auszudenken die nächsten Tage ohne Grill zu sein.

Weiter ging es Richtung Norden. Die Interstate 15 verließen wir kurz nach St.George und bogen östlich nach Hurricane und Zion Nationalpark ab. Die ersten Berge lockerten die doch eher monotone Wüstenlandschaft auf. Es wurde zunehmend grüner und ab Hurricane fuhren wir entlang des Virgin Rivers bis nach Springdale, dem Tor zum Zion National Park.

Zion National Park

Der Ranger am Eingang informierte uns gleich, dass der Watchman Camground ausgebucht ist, gut das wir eine Reservierung hatten.

Annual Pass

Beim Ranger kauften wir auch gleich unseren National Park Pass / Annual Pass. Für 80 $ erhält man damit ein Jahr lang Eintritt in alle National Parks und Recreational Areas der USA. Eine überaus lohnende Investition, wenn man vor hat wie wir, mehrere National Parks zu besuchen. Der Zion würde pro Tag bereits 25 $ kosten, bei zwei Tagen 50 $ usw. Der Ranger fragte auch gleich wie lange wir bleiben und durch welchen Ausgang wir den Park wieder verlassen wollen. Durch den östlichen Parkausgang wird eine Tunnel Service Gebühr von 15 $ erhoben. Diese wird im Vorfeld entrichtet und man erhält einen Beleg den wir beim Verlassen am Tunnel vorzeigen müssen.

Campsite

Die Umbuchung vom Valley of Fire aus hatte wunderbar funktioniert, die Ranger am Watchman Campground wussten bescheid und erklärten uns bereitwillig den Campground. Wir erhielten einen kleinen Übersichtsplan, in dem Waschhäuschen, Dumpstation usw. eingezeichnet waren. Auch der Weg zu unserer Campsite wurde markiert und abschließend auf das abendlich statt findende Ranger-Programm hingewiesen. Wir erhielten einen Zettel mit dem Abreisedatum, den wir an der Seitenscheibe im Fahrzeug anbringen sollten. Unsere Campsite 58b lang wunderschön gelegen in der Nähe des Virgin Rivers. Hier war es absolut ruhig, man hatte regelrecht den Eindruck mitten in der Natur zu stehen. Nach Errichtung des Lagers ging es dann auch gleich schon wieder los. Kurz vor 16:00 Uhr nahmen wir den nahegelegenen kostenfreien Parkshuttle zur Zion Lodge, von wo aus der Trail zu den Emerald Pools startete.

Shuttle Busse

Die Park-Shuttle-Busse verkehren alle paar Minuten und fahren alle Stationen des Zion Canyon Scenic Drives ab und kehren am Ende der Stichstraße wieder um. Die Fahrt bis zum Ende, dem Temple of Sinawava dauert ca. 45 Minuten.

Stationen:

  • Zion Canyon Visitor Center
  • Zion Human History Museum
  • Canyon Junction
  • Court of the Patriarchs
  • Zion Lodge
  • The Grotto
  • Weeping Rock
  • Big Bend
  • Temple of Sinawava

Zusätzlich zum Park-Shuttle-System fährt eine weitere kostenfreie Buslinie mehrere Stationen in Springdale an. Das Auto kann man also getrost stehenlassen, ab Canyon Junction ist der Scenic Drive sowieso für Autos gesperrt.

Weiterführende Informationen auf: http://www.nps.gov/zion/planyourvisit/shuttle-system.htm

Zion – Emerald Pools

Fotogalerie Wanderung zu den Emerald Pools
Panorama Lower Emerald Pool
Panorama Upper Emerald Pool

Am Virgin River

Der Trail zu den Emerald Pools eignet sich hervorragend für Einsteiger. Die Unterteilung in Lower, Middle und Upper Emerald Pools ist gleichbedeutend mit dem Anstieg der Schwierigkeit. Man kann jederzeit entscheiden, wie weit man gehen möchte und den Trail somit seinen eigenen Gegebenheiten anpassen.

Der erste Teil zu den Lower Emerald Pools ist ein befestigter 0.6 Meilen langer Wanderweg mit geringer Steigung. Die Nähe zum  Virgin River mit dem vielen Grün der umgebenden Vegetation verschafft dem ersten Teil einen ganz besonderen Reiz, bevor man die 23 Meter höher gelegenen Lower Emerald Pools erreicht. Im Vorfeld sollte man sich erkundigen, ob die Emerald Pools überhaupt Wasser führen, in den heißen Sommermonaten kann es durchaus vorkommen, dass diese völlig ausgetrocknet sind. Von den Felskanten fallen leichte Tropfen auf die Besucher bis hinzu kleinen Wasserfällen und Sturzbächen, wenn es vorher ausreichend geregnet hat.

Middle Emerald Pools

Gleich hinter den Lower Emerald Pools beginnt der 1 Meile lange Abschnitt zu den Middle Emerald Pools. Diese liegen weitere 50 Meter höher mit schon wesentlich stärkerer Steigung. Der Trail ist auch nicht mehr befestigt und verläuft meist über grobe Steinstufen mit weichem Pudersand. Am Ziel angekommen kann man von einem kleinen Felsvorsprung die Aussicht in Richtung des Haupt-Canyons genießen, während die Abendsonne beginnt, die Bergspitzen golden einzufärben.

Wer an dieser Stelle noch ausreichen Puste hat, kann den Aufstieg zu den Upper Emerald Pools wagen. In Sachen Schwierigkeit legt dieser 1.5 Milen lange Abschnitt mit seinen 120 Höhenmetern nochmal einiges zu. Die Upper Emerald Pools liegen dicht an den sich senkrecht erhebenden Felswänden des Canyons, welche angenehmen Schatten spenden. Ein willkommende Abwechslung neben dem doch eher sonnigen Aufstieg. Wer es bis hier hoch geschafft hat, sollte die Zeit nicht aus den Augen verlieren.

Mule Deers

Der Rückweg führt über den gleichen Pfad der bergab zwar in der Regel schneller voran geht, aber auch nicht unterschätzt werden sollte. Nahe des Virgin Rivers überraschte uns eine kleine Gruppe Mule Deers die das frische Gras am Flussufer zupften. Die Tiere sind hier absolut nicht scheu was sicher auch daran liegt dass sie nicht gejagt werden. Wer sich ruhig verhält, kann in aller Ruhe Fotos machen, solange man die Fluchtdistanz der Tiere nicht unterschreitet. Es war mittlerweile 19:30 Uhr als wir am Watchman Camground eintrafen. Mit ausgiebigen Fotostopps haben wir für die Emerald Pools ca. drei Stunden benötigt. Den restlichen Abend versüßten wir uns mit einigen Budweisern und kanadischem Whiskey.