Reisebericht Südwesten der USA – Tag 3

22.04.2014 – Valley of Fire

Tagesmeilen: 29
Gesamtmeilen: 84

Von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, begann gegen 6 Uhr unser erster richtiger Womo-Tag. Geschlafen haben wir in dem Camper wirklich gut. Nach einem ausgedehnten guten Frühstück an der frischen Luft starteten wir in den Tag. Auf unserem Vormittagsprogramm stand fürs Erste der Rundweg um den Atlatl Rock. Nach dem Einrollen der Schläuche und dem Verstauen des Stromkabels war unser Camper fast abfahrbereit. Jetzt fehlte nur noch ein Zeichen das dieser Platz bereits belegt war. Dafür haben wir eigens „Campsite occupied“ Schilder angefertigt. Auf der Campsite kann man auch Stühle oder ähnliches stehenlassen, die den anderen Campern dann symbolisieren sollen dass dieser Platz bereits belegt ist. Oder man hängt eben gut sichtbar ein Schild auf, in unserem Fall am Anschlusskasten der Campsite. Spätestens dann sollte auffallen, dass dort schon jemand wohnt.

Die Loop-Road

Fotogalerie Valley of Fire
Arch Rock Panorama

Arch Rock

Nur einige Meter entfernt vom Campground war bereits unser erstes Ziel auf der Loop-Road, die Petroglyphen am Atlatl Rock. Über eine Metalltreppe gelangt man nach wenigen Stufen in die Höhe der jahrtausende alten Felszeichnungen. Das Wort Atlatl kommt von einem hölzernen Stab mit dessen Hilfe einfache Pfeile bis hin zu kleinen Speeren abgeschossen werden konnten. Mit dieser Schleudertechnik wurde dem Pfeil zusätzliche Geschwindigkeit und Kraft verliehen. Wenige hundert Meter um den Atlatl Rock herum zeigte bereits ein kleines Hinweisschild auf die Parkbucht des Arch-Rock. Arch oder Arches sind steinerne Bögen die von Wind und Wasser in tausenden Jahren geschaffen wurden. Dieses Exemplar ist sicher nicht der größte seiner Art aber dennoch einen kleinen Zwischenstopp wert. Um die 20 Meter steht er von der Parkbucht entfernt, wenn man nicht weiß wo man suchen muss, läuft man auch schon mal an ihm vorbei. Er befindet sich ca. in der Mitte oberhalb der Felsformation an der Parkbucht.

Der Loop-Road weiter folgend kommt man an interessanten Felsformationen wie dem Piano Rock, Pagoda Arch oder dem Windstone Arch vorbei. Hier wir die Straße auch schlechter und man muss die Entscheidung treffen, mit seinem großen Womo sich langsam vorwärts zu kämpfen oder zu versuchen kehrt zu machen. Für uns gab es nur einen Weg und es waren ja auch nur wenige hundert Meter bis die Dirt-Road wieder auf richtige Straße trifft.

  • Piano Rock   /   GPS:      36.41928, -114.55944
  • Pagoda Arch   /   GPS:      36.41417, -114.55667
  • Windstone Arch   /   GPS:      36.41246, -114.55399

 

Windstone Arch

Beim Windstone Arch lagen zu unserer Verwunderung Personen in nahegelegenen Felsnischen, eine andere lief immer wieder um einen höheren Felsen herum und trällerte dabei ein Liedchen. Es hatte schon etwas Verrücktes an sich. Vielleicht waren diese Personen einfach auf der Suche nach irgendwelchen spirituellen Energien, wer weiß das schon und Fragen wollten wir sie nicht. Zurück auf befestigter Straße lagen direkt am Straßenrand die sogenannten Beehives, Felsformationen die wie Bienenstöcke aussehen. Durch unseren knapp bemessenen Zeitplan hielten wir uns hier nicht lange auf und erreichten bald darauf wieder den Abzeig zu unserem Campground und somit das Ende der Loop-Road. Als nächsten Punkt steuerten wir unseren Camper in Richtung Mouse’s Tank.

Valley of Fire Scenic Drive

Fire Canyon Panorama
Crazy Hill Panorama

Richtung Visitor Center abgebogen und direkt weiter bis zum ersten Parkplatz. Dieser ist gleichzeitig der Trailhead der kleinen Wanderung durch den Petroglyph Canyon an dessen Ende sich der Mouse’s Tank befindet. Im Canyon selber sind neben der vermuteten Felsenkunst auch im Frühjahr diverse blühende Pflanzen zu sehen, die scheinbar aus dem puren staubfeinen Sand wachsen. Für den kurzen Trail benötigten wir ca. 1 Stunde. Hier ist sprichwörtlich der Weg das Ziel und nicht das kleine steinerne Wasserloch am Ende des Trails.

Es war bereits 13 Uhr als wir zurück beim Womo eine kleine Stärkung gönnten. Jetzt wurde es langsam Zeit, unsere Umbuchung vom Zion Nationalpark anzugehen, schließlich wollten wir ja diese Nacht noch im Valley of Fire verbringen. Auf der Suche nach besserem Netz fuhren wir die paar Meter zum Visitor Center zurück. Mit einem Balken sporadischen Empfangs versuchte ich mein Glück, die Verbindung kam zwar zu stande doch die für meine Englischkenntnisse viel zu schnell sprechende automatische Ansage kombiniert mit schlechtem Empfang war für meine Ohren das Aus. Ich verstand kein Wort. Auf der Suche nach dem Ranger unseres Vertrauens gingen wir schon relativ gut genervt, mit unserer Buchungsbestätigung für den Zion Nationalpark in das Visitor Center vom Valley of Fire. Robin der freundliche Ranger von nebenan war unser Mann. Die Situation kurz erläutert, griff er beherzt zum Telefon und versuchte die Situation zu klären. Nach zwei kurzen Telefonaten hatte er die Sache geregelt und der Watchman Campground im Zion wusste Bescheid, dass wir einen Tag später kommen. Das war wichtig, da bei nicht Erscheinen auch schon mal die ganze Reservierung hinfällig wird. Das Geld für den ersten Tag war damit weg, was uns aber von vorn herein bewusst war und wir zu Gunsten der gewonnen Flexibilität gern in Kauf nahmen.

abstrakte Felsen

Der Abstecher in Richtung Silica Dome war vergleichsweise mittelmäßig. Hält man jedoch gleich zu Beginn der Stichstraße auf der rechten Seite und läuft etwas südlich in die Felsstrukturen hinein, wird man  mit abstrakten Felsskulpturen und surrealem Farbenspiel belohnt. In dieser Gegend befindet sich auch der Fire-Canyon-Arch. Es ist durchaus sinnvoll sich hier etwas mehr Zeit zu nehmen. Hinter jeder Ecke gibt es neue Perspektiven, Farben und Formationen im Überfluss. Das einzige, was es nicht gibt wie auch im ganzen Valley of Fire sind Wasser und Schatten. Kopfbedeckung und Sonnenbrille sollte man also unbedingt dabei haben.

Weiter ging es Richtung White Domes zum Ende des Scenic Drives. Vorbei an den Parkplätzen eins, zwei und drei bis zum White Domes Trailhead. Nach einigen Metern entschieden wir uns aus Zeitgründen den Trail nicht zu laufen und zum Parkplatz drei zurückzukehren. Der Thunderstorm- Arch und der Crazy Hill standen noch auf unserer Agenda. Mit aktiviertem GPS  ging es direkt zu den gesuchten Koordinaten.

Crazy Hill

Der Crazy Hill ist nur von einer bestimmten Seite aus zu sehen. Man muss relativ hoch Position beziehen um die Farbverläufe des Crazy Hill von Rot über Gelb bis Weiß zu sehen. Befindet man sich auf Höhe der Grasbüschel kann man direkt daneben stehen und sieht nichts.

  • Crasy Hill   /   GPS:      36.485095, -114.529930
  • Thunderstorm Arch   /   GPS:      36.48611, -114.53083
  • Fire Chamber   /   GPS:      36.48656, -114.52986
  • Fire Wave   /   GPS:      36.48264, -114.5225

 

Fire Wave

Zurück beim Parkplatz drei startete der Trailhead zur Fire Wave direkt auf der anderen Straßenseite. Mittlerweile ist der Trail mit Markierungen versehen, die auch Touristen ohne GPS direkt zur Fire Wave leiten. Also lange kein Geheimtipp mehr, aber unbedingt sehenswert. Der ca. 1,5 km lange Wanderweg verläuft meistens ebenerdig und ist ein guter Abklang für einen anstrengenden Tag. Auch hier gibt es keinen Schatten. Auch wenn dieser Weg nur 1,5 km lang ist, muß man später wieder zurück. Ein paar Getränke können also nicht schaden. Am Ziel angekommen, wird man belohnt mit einer schön rot leuchtenden Fire Wave. Die beste Zeit für schöne Aufnahmen ist am späten Nachmittag und gegen Abend, wenn die flachen Sonnenstrahlen die geschwungene Welle feuerrot einfärbt. Lohnenswert ist immer eine Person im Bild zu platzieren, um dem Betrachter einen Eindruck der Größe zu vermitteln und den Blick zu lenken. Für diesen Tag sollte es das gewesen sein. Wir fuhren zurück zum Atlatl Rock Campground und bezogen wieder Quartier. Trotz der eher angenehmen Temperaturen im oberen Bereich der zwanziger haben wir uns vor allem die Ohren und die Lippen verbrannt. Auch wenn uns die Temperaturen zu dieser Jahreszeit nicht sehr hoch vorkamen und immer ein angenehmes Lüftchen wehte, es hat ausgereicht uns so zu verbrennen das wir noch die gesamte Reise was davon hatten.